Öko-SMART zum Ziel

In den bisherigen Beiträgen habe ich Ihnen meine ersten Schritte gezeigt, wie ich Ziele plane. Dieses sequentielle Vorgehen ermöglicht es mir, statt des großen Berges die einzelnen kleinen Steine zu sehen. Das verhindert Frust, weil ich mich sonst leicht im Kreis drehen könnte, es steigert die Motivation und erleichtert so enorm meine Planung. Mein innerer Schweinehund verschluckt sich zwar schnell an großen Brocken, kleine Häppchen verputzt er jedoch wie nichts. Möchten auch Sie  ganz einfach Ihre Ziele umsetzen? Hier finden Sie eine Zusammenfassung der Ziel-Vorarbeit mit konkreten Beispielen.

Schritt 1: Zielklarheit

Ich stelle mir die Frage: Was will ich in meinem jetzigen Leben erreichen und verändern? Es spielt dabei keine wesentliche Rolle, ob Sie eine Liste erstellen oder eine Mindmap, Skizze, ein Visionboard oder ähnliches. Schreiben, zeichnen, malen Sie einfach auf, was Ihnen alles einfällt. Erweitern Sie diese Liste jederzeit, wenn Ihnen etwas Neues gefällt.

Schritt 2: Ordnen Sie Ihre Ziele

Sie können die Ziele zum Beispiel nach empfundener Wichtigkeit und/ oder Dringlichkeit priorisieren. Das kann im (hoch)schulischen und beruflichen Kontext sinnvoll sein. Sie können sie auch zeitlich in kurzfristig und langfristig planbare Projekte unterteilen. Ich teile meine Ziele zeitlich (damit verbunden auch hinsichtlich der erforderlichen Ressourcen) sowie in Kategorien auf, um Einseitigkeit zu vermeiden. Meine Kategorien sind: Familie und Soziales, Beruf und Karriere, Gesundheit und Ernährung, Kreatives, Wissensaufbau, Erlebnisse und Reisen. Gewiss finden Sie für sich weitere oder anders passende Kategorien und manches passt in mehrere zugleich, das ist gut so.

Schritt 3: Überlegen Sie, womit Sie beginnen

Machen Sie für alles andere einen groben zeitlichen Plan (vor allem wenn Sie dafür sparen oder sich erforderliches Wissen etc. aneignen wollen). Alle Tipps auf ACHULIO.de, die sich auf Zeitinvestitionen beziehen, können Sie natürlich auch aufs Sparen anwenden. Wenn Sie jeden Tag 3 Euro sparen, dann sind das im Jahr auch schon knapp über 1000,- €. In 10 Jahren reicht das für ne kleine Weltreise mit Rucksack. Ich denke Sie verstehen, worauf ich hinaus will.

Schritt 4: Konkretisieren Sie Ihre Ziele mit SMART

Formulieren Sie die anvisierten Ziele, die Sie umsetzen wollen, nach den SMART-Kriterien aus (Beispiele folgen weiter unten). Zumindest sollten Sie diese in eine solche Form bringen, dass jedes Ziel griffig und die Durchführung kontrollierbar ist. Solange Sie nicht wissen, ob Sie auf dem richtigen Weg sind, bringen Ihnen auch Motivation und Energie wenig. Ich habe schon Menschen mit Volldampf schuften und rennen sehen – in die völlig falsche Richtung als sie dachten. Machen Sie sich bewusst, wo Sie während der Handlung und mit Erreichen Ihres Ziels stehen wollen und testen Sie, wie sich das in der Vorstellung anfühlt. Wofür ist dieses Ziel das Zwischenziel (in den meisten Fällen geht es ja danach mit anderen Zielen weiter)?

Schritt 5: Öko-Check

Damit meine ich weniger das Prüfen der Umweltfreundlichkeit – was gewiss auch fein ist. Vielmehr beziehe ich mein Umfeld und meine inneren Werte und Vorstellungen in die Zielfindung mit ein. Meine Familie, Freunde, Kollegen und Bekannte und das, was mir selbst wichtig ist. Ich überlege mir, wie ich mich in diesem Umfeld fühlen werde, wenn ich mein Ziel erreicht habe. Ist das kongruent? Ist es genau das, was ich mir zu erleben erhoffe? Oder mache ich mir (noch) etwas vor und will stattdessen eigentlich etwas ganz anderes? Abnehmen zum Beispiel ist für mich persönlich kein sinnvolles Ziel. Das wirkliche Ziel von mir ist dahinter, wieder sportlicher auszusehen, mich fitter und agiler zu fühlen und mich selbst anders wahrnehmen zu können. Schon ergibt sich alleine dadurch ein ganz anderer Ansatz für meine Handlungsziele.

Warum mache ich diese detaillierte Vorarbeit? Ich merke dabei bereits, wie stimmig alles ist und ob, bzw. was mir noch an Ressourcen fehlt (Wissen, Mentoren, Geld, Zeit, Planung, Tools usw.). Oftmals finde ich dann in einem meiner beruflichen oder privaten Netzwerke jemanden, der mir Tipps geben kann, bereits das ein oder andere erlebt und gemacht hat oder jemanden kennt, der jemanden kennt, der etwas hat oder kann, was mir helfen wird. Ich habe bisher die Erfahrung gemacht: Einzelgänger kommen früher oder später auch an ihr Ziel, allerdings oft viel später als andere und sind dann dort auch alleine. Seien Sie also öfters mal sozial, 7 Milliarden Menschen können sich nicht (alle) irren.

Darüber hinaus erspüre ich durch den Öko-Check Hindernisse in mir oder durch andere Menschen und kann diese vorzeitig aus dem Weg räumen (also die Hindernisse). Manch einer sagt an diesem Punkt vielleicht etwas wie: Wenn das mal nur so einfach wäre loszulassen oder sich zu verändern. Darauf erwidere ich, wenn alles leicht wäre, würde es auch jeder machen. Dann wären die Karten noch schlechter gemischt. So weiß ich doch, dass sich der Energieeinsatz wenigstens lohnt und kann von der Trägheit der anderen profitieren. Selbst mit dem langsamsten Tempo komme ich weiter als jemand, der sich gar nicht bewegt. Es kann sein, dass es in manchen Fällen sogar sehr aufwändig ist, festgetretene Wege zu verlassen. Allerdings haben Sie nur dieses eine Leben im Hier und Jetzt, also gehen Sie dabei nicht zu viele falschen Kompromisse ein. Die Zeit läuft – Tick Tack.

Wenn es ein langfristiges Ziel wert ist, dann gehören dazu auch klare Entscheidungen in jeder Hinsicht. Und denken Sie daran: Alles so zu lassen, wie es schon immer war, führt ebenfalls zu Konsequenzen und ist folglich ebenfalls eine bewusste Entscheidung. Nicht jammern, nicht zaudern, nicht relativieren – TUN. Konjunktive sind etwas für den Lateinunterricht und wenn es um Ihre Ziele geht, haben Abschwächer und Möglichkeitsformen keinen Platz. Formulieren Sie eindeutig, in der Gegenwartsform und SMART. Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel aus meinem Projekt, das heute startet. Ich gebe jedem von Ihnen diese Garantie: suchen Sie sich mindestens ein Ziel aus und begleiten Sie mein Vorhaben mit Ihrem Ziel und zwar Schritt für Schritt. Setzen Sie es für die nächsten 365 Tage mit einem Zeiteinsatz von mindestens 3 Minuten täglich um. Sie werden in einem Jahr sprachlos und begeistert von sich und diesem Konzept sein. Wetten?

Ein Beispiel aus meiner Zielplanung für den Bereich Fitness:

Meine Ergebnis-Ziele: Mein Bauch ist weg, meine Figur ist (wieder) athletisch-muskulös, mein Herz-Kreislauf-System ist leistungsfähig und ich lebe routiniert gesund und fit.

Jedes dieser, noch recht vagen, Ziele kann ich nun mit SMART konkretisieren, allerdings werde ich das nach den ersten 4 Wochen machen, wenn ich einschätzen kann, wie gut meine geplanten Handlungsziele sind. Damit meine ich die täglichen Impulse, um den Ergebniszielen Schritt für Schritt näher zu kommen. Ein gutes Feedbacksystem gehört ebenfalls zu meinen Werkzeugen.

Handlungsziele: a) regelmäßig Joggen gehen sowie b) Kraft- und Fitnesstraining

SMART:

Spezifisch: a) Joggen gehen mit einem Puls von 130. b) Verschiedene Krafttrainings- und Fitness-Übungen (die ich ein andermal näher beschreiben werde) langsam, sauber und gleichmäßig wiederholen, so oft bis eine (noch) angenehme Erschöpfung eintritt.
Messbar: a) Für`s Joggen habe ich zuhause eine festgelegte Runde und wenn ich auswärts bin laufe ich 20 Minuten – messbar. b) Fitnesstraining 2 x täglich eine festgelegte Übung in je 2 Durchgängen  – messbar.
Attraktiv: Beide Übungen stehen für mich vom zeitlichen sowie Energieaufwand in einem positiven Verhältnis zu meinen geplanten Ergebniszielen. Gerade hier kommt es am Anfang in der Umsetzung darauf an, die Punkte „spezifisch“ und „messbar“ so anzupassen, dass das Ergebnisziel leicht und dennoch effizient erreicht werden kann. Logisch: Je mehr Zeit Sie sich für das Ergebnisziel erlauben, desto einfacher sind die notwendigen Handlungsimpulse dafür.
Realistisch: beides ja: Ich plane mir die erforderliche Zeit ein, verfüge über das nötige Equipment und habe die körperlichen und sonstigen Voraussetzungen dafür.
Terminiert: Joggen täglich, mindestens jedoch 4 Mal pro Woche und zwar am Morgen nach dem ersten gelesenen Buch und noch vor dem Frühstück. Krafttraining täglich jeweils morgens und abends direkt nach dem Zähneputzen.

Machen Sie mit! Schritt für Schritt.

Foto: ©Studio Romantic – stock.adobe.com

Markus Orschler

Markus Orschler

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